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Ich lese auf Seite 243: "Der Islam als eine weitere große Weltreligion fällt als moralische Kraft aus, weil in seinem Namen schon seit Jahren die schlimmsten und grauenhaftesten Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen begangen werden. Der Islam leistet auch keinen irgendwie gearteten Beitrag zu einer Verbesserung der ökonomischen Situation. Er entwickelt keine Theorien, die zeigen, wie die Ordnung der Welt aussehen könnte, abgesehen von den mittlelalterlichen Vorstellungen einer Diktatur der Scharia, die eine Reihe von fanatisierten muslimischen Führern vor allem in dem neugeschaffenen Kalifenstaat IS durchsetzen wollen."

Nicht nur dort, Heiner Geißler (HG) dürfte bekannt sein, wie in Saudi Arabien oder im Iran regiert wird, welche Feiertage des Hasses dort veranstaltet werden. HG gelingt in diesem Buch ein ehrlicher Blick auf Martin Luther und er skizziert diesen sehr gekonnt in unterschiedlichsten, auch widersprüchlichen Ausprägungen. Er beschreibt, wie katholische und evangelische Kirche im Lauf der Jahre wieder aufeinander zugingen, wo man heute steht und wie das Lutherjahr 1917 begangen werden sollte.

Er plädiert überzeugend für eine neue gemeinsame Kirche, deren Verfassung gleich unserem föderalen Staat vereint sein könnte, um weltweit jene moralische Kraft wiederzugewinnen, die heute notwendig ist, um einer Geiz-ist-geil-Mentalität zu widersprechen, sie zu geißeln und einer neuen Barmherzigkeit bzw. Nächstenliebe Platz zu verschaffen. Luther, so meint er zurecht, hätte heute genau dies gefordert, um die antichristlichen und unmoralischen Kräfte zu bändigen.

HG plädiert für eine starke, überzeugende Ökumene, die dem Christentum ein globales Momentum verschafft, gegen alle Absetzbewegungen und Beiläufigkeiten, die heute insbesondere die evangelische Kirche auszeichnen. Nicht Wahrheit oder Dogmatismus, sondern Liebe und Barmherzigkeit, diese gemeinsame Basis in Jesus ist ein Fundament, auf dem Luther heute zusammen mit seinem Mitdenker Melanchthon eine gemeinsame Kirche bauen würde, und Papst Franziskus wäre in diesen Tagen ein gutes Bindeglied.

Das Große an Luther war, so HG, dass er nicht mehr den rächenden, richtenden, zornigen Gott vertrat, sondern einen vergebenden, gütigen, barmherzigen, den Menschen annehmenden. Der Mensch steht unmittelbar Gott bzw. Jesus gegenüber, dieser Einheit verbunden. Luther würde, müsste heute aber Abschied nehmen von der sündigen Vererbungslehre, er müsste die Bergpredigt als entscheidende Aussage mitaufnehmen in einen Kanon der Gemeinsamkeiten aller Christen, die man - befreit von Brimborium und Dogmen - auf diesen Punkt bringen würde, als fiktive Lutheraussage: "macht nicht die Fehler, die wir vor 500 Jahren gemacht haben. Verweigert keine Diskussion und begegnet Euch auf Augenhöhe. Und denkt an die gemeinsame Erkenntnis, dass es keine Hierarchie der Werte gibt.'

Ein hervorragendes Buch, verständlich geschrieben, auch wenn ich nicht mit allen Fragen bzw. Äußerungen im Gleichklang gehe. Es ist ein Aufruf zur Gemeinsamkeit in Jesus, der m.E. keinesfalls gemeint hat, dass wir nicht werden sollen wie Gott, sondern das genaue Gegenteil. Jeder soll, kann so werden wie er, aber das Himmelreich und die neue Erde sind eben nicht außer mir, sondern in mir zu finden. Vgl. meine Rezension Die verbotene Wahrheit. Über die Jesusworte im Thomas-Evangelium.

Auf Seite 24 beschreibt HG seine Ausbildung bei den Jesuiten in München und die zentrale Aufgabe, den Hochmut zu bekämpfen, die Ursünde der gefallenen Engel: Ich bin wie Gott.

Aber das ist die Stärke der jüdischen und der christlichen Bibel: wir können uns unseren eigenen Standpunkt bilden, es gibt keine Hierarchie, keine Dogmen, sondern die Gemeinsamkeiten eines christlich-vergebenden-versöhnlichen Gottes bzw. Sohnes, die uns zum selbstständigen Denken herausfordern.

Vgl. auch Ihr werdet sein wie Gott: Eine radikale Interpretation des Alten Testaments und seiner Tradition
… (mer)
 
Flaggad
Clu98 | Mar 5, 2023 |

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