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Johann Andreas Schmeller (1785–1852)

Författare till Bayerisches Wörterbuch. Sonderausgabe in 4 Bänden

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Om författaren

Inkluderar namnet: Johann A. Schmeller

Verk av Johann Andreas Schmeller

Bayerisches wörterbuch (2014) 4 exemplar

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Johann Andreas Schmeller ist mir, wie wahrscheinlich allen süddeutschen Sprachwissenschaftlern als Verfasser des immer noch einzigartigen Bayerischen Wörterbuchs bekannt. Über sein Leben wusste ich bisher nichts, doch nun kenne ich also seine Tagebücher.
Diese Ausgabe ist sehr interessant, neben den Tagebüchern enthält sie eine Zeittafel und Erläuterungen zu Begriffen und Personen. Das Buch ist aus mehreren Gründen lesenswert: Zum einen enthält es eine persönliche und private Darstellung einer Zeit, die historisch sehr spannend ist. Zum anderen porträtiert Schmeller nebenbei bekannte Persönlichkeiten der damaligen Zeit und die damalige Wahrnehmung ihres Wirkens, für mich war v.a. Pestalozzi interessant. Und schließlich ist das Buch auch die Darstellung eines gelebten Lebens, Aufstieg aus bäuerlichen Verhältnissen, Suche nach einer Bestimmung, wissenschaftliche Arbeit, Treue und Liebe zu den Angehörigen, finanzielle Unbill, und so weiter, ein Leben, das aus meiner Sicht interessant und einzigartig, in vielem aber auch typisch für eine Epoche, ist.
Immer wieder finde ich es inhaltlich einfach interessant (und auch gut geschrieben):
Seite 56, Schmeller als Lehrer in Spanien:
Angesteckt vom Geist Pestalozzis möchte Schmeller zunächst Volksschullehrer werden und arbeitete einige Zeit als Lehrer. Er sinniert über die Schwierigkeiten und Anforderungen des Unterrichtens, darüber dass manches Mal manchem Kollegen der Stock recht nahe stände. Doch die Umstände seien nicht die Schuld der Kinder, „Eine Anzahl Kinder, die man in Ansehen ihrer schon errungenen Fertigkeiten wenigstens in drei wesentlich verschiedene Klassen unterscheiden muss, nur einen Lehrer, eine Unterrichtszeit, einen Unterrichtsort.“
Er verbannt den Stock und ruft aus: „Soll ich der Stellvertreter der Mutter sein in ihnen durch mein Betragen gegen sie, die Gefühle der Liebe, des Vertrauens, des Dankes erweckend und ausbildend, wie gerne, wie gerne.“
Interessant auch der deutsche Germanistenkongress in Frankfurt (S. 247).
„Der Rest der Sitzung löste sich auf in Einzelgespräche zwischen so manchen, die sich freuten sich, wie früher bloß dem Namen nach, nun auch persönlich kennen zu lernen. Dies scheint auch der natürlichste, erreichbarste Zweck solcher Versammlungen zu sein.“
Da hat sich wohl über die Jahrhunderte nichts geändert!
… (mer)
 
Flaggad
Wassilissa | Nov 18, 2010 |

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