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Foto taget av: Alexander Graf von Schönburg-Glauchau (Credit @ geneall.net)

Verk av Alexander von Schönburg

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A German aristocrat and journalist who was married to a close relative of Queen Elizabeth II discusses her life and reign and how things might develop under Charles III. This isn't really a biography of the Queen, but more a commentary on Britain today. Written in German, it is not aimed at a British audience, but rather intended to help German understand how Britain functions. His mixture of close involvement and outsider position works well.
½
 
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MarthaJeanne | Jun 25, 2023 |
Ein spannendes, kreatives Buch zum Mit-, Nach- und Querdenken.

Alle Journalisten haben in ihren Wortkaskaden aktuell den Begriff „Narrativ“. So auch hier und ehrlicherweise weist Alexander von Schönburg (AvS) im Vorwort darauf hin, dass Geschichte immer das Erzählen von Geschichten ist, eine kreative Wissenschaft, die keinesfalls objektiv sein kann und immer auch von den kulturellen Prägungen und/oder individuelle Vorlieben abhängt.

Nichts an dem in diesem Buch Erzählten sei originär, formuliert der AvS, kein neuer Gedanke, nur die Zusammenstellung der Fakten sei eine ganz eigene, von ihm präferierte. Wenn man mit diesem Eingeständnis an das Buch herangeht und Vorwissen besitzt, ist es ein Genuss.

Aus zwei Gründen:

1.) Man kann sich auf die Suche der Fehler begeben und
2.) Entdeckt darüber hinaus bislang nicht Gewusstes

Zumindest mir als historisch Bewandertem ging es so und wer um die Beschränktheit der Geschichtsschreiber weiß, erkennt auch, dass man Geschichte immer wieder aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten muss und vermeintliche Wahrheiten eine andere Bedeutung bekommen, wenn man sie mit wechselnden Kriterien abgleicht.

Besonders gut gefallen hat mir die Beschreibung des Apostel Paulus bzw. der grundlegenden Vorteile des Christentums, dessen Regeln von ihm entwickelt wurden: als einem der ersten vernetzten, auf eine Globalisierung hinarbeitenden Menschen. Sehr wichtig auch der Hinweis, dass in der Zeit bis zum Jahre 600 sehr viele Frauen in der Gesellschaft eine herausragende Rolle spielten.

Sehr gut ist die übersichtliche Zusammenfassung der Inhalte nach den jeweiligen Kapiteln. Spannend insbesondere auch die Frage (Kapitel zehn), was wäre gewesen, wenn: z.B. die Kaiser Konstantin nicht das Christentum, sondern den Manichäismus zur Staatsreligion erhoben hätte? Es war eine Art Mischmaschreligion aus christlichen und buddhistischen Inhalten, die heute durchaus von vielen Christen/Buddhisten so gelebt wird.

Das Spannende an der Geschichte ist die verblüffende, nie erwartete Wendung, sie ist aus der Sicht damaliger Menschen ganz anders als wir sie heute - leider oft unter streng logischen - Aspekten erfahren. History hits you like a bus, sagt man in Brooklyn, die brutalsten Revolutionen kommen oft schleichend und jene Gebiete, in denen wir uns besonders sicher fühlen, sind die brodelnden Töpfe von morgen.

Keiner darf Andersdenkende doof finden, erklärt AvS am Ende, und er hat damit völlig Recht. Eine pluralistische Gesellschaft erkennt man am Maß ihrer Toleranz für die gegenteilige Meinung und das Recht, auch andere Lebensentwürfe leben zu dürfen. Wir alle kommen (weit in die Vergangenheit blickend) von separierten Stammeskulturen und wachsen heute zusammen in einer realen Zivilisationskultur, in der alle Bewegungen jeden betreffen und von jedem direkt erfahren werden können.

Ich bin mit AvS nicht der Meinung, dass es in früheren Gesellschaften multikulturelle Zustände (im heutigen Verständnis) gab, denn die Frage der Freiwilligkeit war damals ausgeschlossen. Dinge wurden von oben befohlen und die Sklavenhaltung ist auch heute noch in viele Kulturen tief verwurzelt. Multikulturalität früher war die Regelung des Zusammenlebens, von oben verordnet, von Herschern, für die Bürger, wenn diese aus unterschiedlichen Religionen/Kulturen kamen. Dabei wäre das Ende des römischen Reiches aus dieser Perspektive zu betrachten.

Und natürlich muss man über Multikulturalität reden bzw. wie definiert man das. Zurecht weist AvS darauf hin, dass in den Hansestädten oder auch Karawanenstädten (Petra) multikulturelles Verständnis notwendig war. Davon abzugrenzen ist allerdings die Frage, ob die fahrenden Händler dann auch in der Fremde anzusiedeln waren bzw. wie Parallelkulturen am gleichen Ort miteinander leb(t)en. Überhaupt weist dieses Buch eine ganz entscheidende Lücke auf: der Blick auf die Sklavenhaltung. Die Befreiung davon und die Gleichberechtigung der Frau waren mitentscheidend für das Aufwachen Europas hin zu einer wirtschaftlich prosperierenden, technisch-wissenschaftlichen Gesellschaft.

Gibt es ein Ende der Geschichte? Ist sie als Self-Fulfilling-Prophecy gar aus der christlichen Offenbarung determiniert? Selbstverständlich war sie dies bis zum Beginn der Aufklärung. Ab dort wurde sie abgelöst durch einen Glauben an die Vernunft des Menschen - hinschreitend zum Guten. Schillers „Alle Menschen werden Brüder“ beförderte dieses Denken, aber nach christlichem Denken sind quasireligiöse Paradiesversprechungen die Aussagen des Antichrists und die Vorstufe zu einem schrecklichen Endkampf, in dem dann doch Jesus/Gott alles wieder regeln werden. Wir werden sehen und kämpfen bis dorthin dafür, das Gute zu stärken, indem wir das Böse überwinden.

Die einzige Voraussetzung für den Triumph des Bösen ist, daß gute Menschen nichts tun. Diese Aussage von Edmund Burke trifft den Kern der Chance einer globalisierten Wissenskultur: wir können somit intolerante Verhaltensweisen schneller erkennen und diesen gemeinsam, globalisiert deutliche Schranken zuweisen.
… (mer)
 
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Clu98 | 1 annan recension | Feb 28, 2023 |
Wirklich ok. Das Buch kann man in einem Atemzug mit StatusAngst von Alain DeBotton und Neununddreißigneunzig von Frederic Beigbeder nennen.
 
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chepedaja3527 | 3 andra recensioner | Aug 23, 2022 |
Hörbuch abgebrochen, mehr peinlich als alles andere.
 
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Sue_Z | Mar 22, 2022 |

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