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Laddar... Projekt Schlaraffenland (2001)av Hanne Tügel
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Katharina identifiziert sich zunächst mit Fosco, obwohl sie natürlich das Vorgehen der Firma hinterfragt, die im Begriff steht, ihre Kunden bedenkenlos mit einem psychoaktiven Lebensmittel einzudecken und dadurch höchstmöglichen Profit zu machen. Allmählich werden ihre Zweifel und moralischen Bedenken aber immer größer, und schließlich wechselt sie die Fronten. Sie macht gemeinsame Sache mit der Verbraucherschutz-Organisation ESSkalation und organisiert einen Coup gegen Fosco, der die Einführung des neuen Produktes verhindern soll. Letztendlich stellt sich aber heraus, dass Foscos Geschäftsführer, der gerissene Mark Sweenie, Katharina durchschaut und die Produktion von Fitty rechtzeitig ins Ausland verlagert hat.
„Projekt Schlaraffenland“ ist ein gekonnt aufgebauter Thriller, der die Macht der Lebensmittelkonzerne überzeugend darstellt und anschaulich zeigt, wie wenig der Normalverbraucher gegen diese Übermacht ausrichten kann. Hanne Tügel hat die Atmosphäre von Forschungslabors und Lebensmittelbetrieben glaubwürdig dargestellt. Die Psychologin Katharina Quast ist eine kluge und sympathische Protagonistin, an welcher anschaulich ein nachvollziehbarer Gewissenskonflikt gezeigt wird, der jedem passieren könnte. Es ist amüsant, wie Katharina in ihrer Eigenschaft als Psychologin ganz automatisch ihr menschliches Umfeld, einschließlich sich selbst, analysiert. Auch die anderen Charaktere des Romans sind glaubwürdig dargestellt. Sehr gekonnt ist z. B. auch die Beziehung von Katharina zu ihrem obersten Vorgesetzten, dem durchtriebenen Mark Sweenie, aufgebaut. Man spürt ständig die gegenseitige Faszination und ein gewisses Knistern zwischen den beiden. Bis zuletzt weiß man nicht, wie man Mark Sweenie einzuschätzen hat, ob er nun rechtschaffen oder kriminell ist. Hanne Tügel gelingt es, Menschen als Mischung von positiven und negativen Eigenschaften darzustellen und die Grauzone zu beschreiben, in der sie sich häufig bewegen. Ihr amüsantes Buch ist voll von originellen Ideen und verblüffenden Wendungen. Manchmal tut Hanne Tügel fast zu viel des Guten an Kreativität und überspannt den Bogen etwas. Jedenfalls wird man 355 Seiten lang ausgezeichnet unterhalten. ( )