Wieder einmal habe ich dieses Buch gekauft, nachdem ich eine Rezension im Radio gehört habe und eine Kollegin das Buch als Hörbuch zweimal hintereinander gehört hat. Da das Buch weitestgehend vom Kampf gegen aussichtslos erschienene Krankheiten und dem letztendlichen Sterben handelt, scheint es fast unangebracht, zu sagen, dass mir das Buch gut gefallen hat. Charlotte Link, die erfolgreiche Autorin vieler Belletristikbücher, beschreibt hier den sechs Jahre dauernden Kampf ihrer Schwester gegen Krebs und Lungenfibrose. Entsetzt hat mich an vielen Stellen das Verhalten von Ärzten und Krankenhauspersonal, ebenso entmutigend fand ich, dass ein guter Teil der Behandlung von den Angehörigen initiiert wurde und sicher auch einem guten finanziellen Polster zu verdanken war. Da bekommt man eine Ahnung davon, wie verloren der "Durchschnittskranke" sein muss. Es hat mich aber auch noch einmal in meiner eh schon vorhandenen Meinung bestärkt, dass man immer selbst denken soll und jegliche ärztliche Behandlung überdenken und niemals kritiklos hinnehmen sollte. Es fehlt ein Stern in der Bewertung, weil mir die symbiotische Beziehung der Autorin zu ihrer Schwester manchmal zu viel war. Vielleicht kann ich es aber auch nur nicht nachempfinden, weil ich zu niemandem so eine enge Beziehung habe, darüber hinaus sehr pragmatisch bin und noch niemanden verloren habe, an dem mein Herz so hing. ( )

Das persönlichste Buch von Charlotte Link
Auf eindringliche Weise berichtet Bestsellerautorin Charlotte Link von der Krankheit und dem Sterben ihrer Schwester Franziska. Es ist nicht nur das persönlichste Werk der Schriftstellerin, voller Einblicke in ihr eigenes Leben, sondern auch die berührende Schilderung der jahrelang ständig präsenten Angst, einen über alles geliebten Menschen verlieren zu müssen. Charlotte Link beschreibt den Klinikalltag in Deutschland, dem sich Krebspatienten und mit ihnen ihre Angehörigen ausgesetzt sehen, das Zusammentreffen mit großartigen, engagierten Ärzten, aber auch mit solchen, deren Verhalten schaudern lässt und Angst macht. Und sie plädiert dafür, die Hoffnung nie aufzugeben – denn nur sie verleiht die Kraft zu kämpfen.

Ein subtiles, anrührendes Plädoyer für mehr Menschlichkeit. Ein Buch, das Kraft gibt, nicht aufzugeben und um das Leben zu kämpfen.