D A S BUCH D E S NEUEN KUNSTGEWERBES
Nach Josef Hoffmanns Anregung und ihrer Verwirklichung durch Mathilde Flögl ist in diesem Buche der Netzdruck als unentbehrlicher Vermittler des gegenstandtreuen Lichtbildes in den festlichen Rahmen prunkfarbiger, von Blatt zu Blatt wechselnder Flächenteilungen gesetzt. Eine buchkünstlerische Neuerung, welche ebenso wie die farbige Reliefpressung des Einbandes kaum jemals vorher in gleicher Folgerichtigkeit angewendet worden ist. Es war nicht möglich, Werke aller Künstler der Wiener Werkstätte, deren Archiv mehr als 17.000 Entwürfe enthält, aufzunehmen. Nicht einmal alle Zweige der hier geübten Erzeugungsarten konnten berücksichtigt werden. Die Auswahl soll die freiwillig übernommene und opfervolle Mission der Wiener Werkstätte erweisen: das durch die Persönlichkeitswerte ihres Urhebers bereicherte Kunstgewerbe zu pflegen, um so der mißverständlichen und seelenlosen Nachahmung, der verflachenden Mechanisierung und Merkantilisierung der zeiteigenen Produktion einen Damm zu setzen.