Ein sehr merkwürdiges Buch.
Stellenweise genial, mit einem messerscharfen Blick auf den Zustand der Welt und mit bedenkenswerten Einsichten. Das sind aber leider nur einzelne Abschnitte. Zum größten Teil ist das Buch geprägt von dem weinerlichen Zynismus eines alternden Mannes, der sich über den oberflächlichen Egoismus der jungen Generation beklagt und sich dabei seines eigenen offensichtlich nicht einmal bewusst ist.
„Ich bin alt, und ihr seid nicht mehr bereit, meine Bedürfnisse zu befriedigen! Das ist echt total gemein!“
In dieser Hinsicht wenig überzeugend, und ich frage mich schon, woher die begeisterten Kritiken des Feuilletons kamen – vielleicht hat er damals Dinge ausgesprochen, die vor ihm keiner gesehen hatte? Obwohl ich selbst nicht jünger bin als der Protagonist Daniel1 empfinde ich große Teile seines Gejammers als das ungerechtfertigte Geheul eines greisen Egoisten, der sich nicht mehr ausreichend gehuldigt fühlt.
Andererseits hat er schon vor fast zwanzig Jahren den Jugendwahn der Gesellschaft sehr treffend portraitiert und einige Gründe dafür gefunden, die mir so noch nicht in den Sinn gekommen waren. Beeindruckende Analyse gepaart mit platter Generalisierung und simplem Vorurteil. Ich habe beim Lesen immer wieder überlegt, ob Houellebecq hier den fehlenden Tiefgang seiner Hauptfigur vorführen will, oder ob er selbst an dieser Stelle nicht zu mehr Reflexion in der Lage war. Um das schlüssig zu beurteilen müsste ich weitere Bücher aus seiner Feder lesen.
Als Fazit würde ich sagen, dass einige wirklich spektakulär gute Beobachtungen leider den egoman-weinerlichen Grundton des Buches nicht wettmachen. ( )

Daniel1 is misanthropic, sex obsessed, believes in love but manifests infatuation.The development of Daniel1 through to his successors approximates the growth of an individual that may be typified by aging in another context, but Daniel1 doesn’t seem to learn much. I enjoyed reading him as a character, you’re taken deep into his head and given a true taste of how life is experienced as Daniel1. The insights into this barely likable man's life drew me into the book very quickly, in part due to these more unsavoury elements in Daniel1’s character. I find myself drawing many parallels between Daniel1 and John Self of Martin Amis’ “Money” and in fact this this novel hits many of the same (highly entertaining) notes as Amis’ classic. Daniel1 is not entirely unsympathetic and you’ll find yourself rooting for him at some points, but his darker characteristics really keep things interesting and I’m much more engaged by interesting characters than sympathetic ones. Indeed, the ability of an author to make you understand if not sympathise with a character's point of view in this way is a measure of the calibre of writing on offer. The calibre is very high here, and so a few words must be spent to applaud the translation, which I can only assume has been done fantastically, for this book reads incredibly well in English. Daniel's life story and that of his continued existence in the far future provide a conduit for the examination of the classic themes of love, sex, regret and fulfillment through a story that is at once mundane in its familiarity and singular in its unfolding. ( )

2.2

Interessant nach 15 Jahren wieder Houellebecq zu lesen. Damals selbst tief im Sturm und Drang und Weltschmerz, war er eine kleine Erleuchtung und man war seelig zu wissen: Es gibt noch fertigere Typen als einen selbst.
Heute aber ist der Lack ab und durchschaut sein immer gleiches Spiel: Die Welt ist also verrucht und scheisse, so weit so gut. Früher war alles besser. Die geilen jungen Hasen die man selbst nie abgekriegt hat und abkriegt, Vögeln grundsätzlich nur in Rudeln und Koksen währenddessen. Andererseits tun sie bei bei einem Partner auf verliebt, vögeln aber quer was das Zeug hält. Alle, wohlgemerkt. Houellebecq, der alte Spießer zeigt dem geneigten Leser nun auf, wie schlecht und mies die Menschen und überhaupt alles ist. Es hat auch alles keinen Sinn mehr, weil alles eben so hoffungslos im Arsch ist.
Houellebecq verarbeitet seine eigene Depression in seinen Büchern, so wie Trier im Film. Nur schaut man bei Trier tatsächlich in die Hölle, bei Houellebecq dahingegen in die Welt des resignierten Endvierzigers und Misanthropen mit Fahne und Mundgeruch, mehr nicht. ( )

ok, i only got 50 pages into this, and maybe it's not fair to judge a book only 50 pages in, but there's a dangerzone after i hit about 100 pages -- no matter how suck the book is, i usually can't stop reading it after that point. actually, i usually won't stop reading something after 20 pages, no matter what. but this ... i don't know, i hated the characters, i hated the author, i was intrigued by the story and what it might possibly turn into, but at the point where i stopped it was just running in nothing circles. guh.

oh, yeah, and pat benatar sang this story 30 years ago, and it was shorter and better.

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