Nachdem Nachfahr Moritz mit seinen "Spielregeln" (BA 12/04) die Bibel der praktischen Lebensphilosophie seines Urahns Adolph von Knigge ("Über den Umgang mit Menschen": zuletzt BA 1/05) auf unsere Verhältnisse transformierte, will offenbar ein anderer Spross der Adelsfamilie, der als Rechtsanwalt tätige Alexander im Verbund mit der PR-Beraterin Cornelsen (BA 1/02) mit den Mitteln der Fiktion Traditionspflege betreiben. Verpackt in eine abenteuerliche Internatsgeschichte, die arg an Enid Blytons "Fünf Freunde"-Schmonzetten erinnert, tritt in das Leben der Schüler ein geheimnisvoller Außerirdischer, dessen Eigenart darin besteht, dass er die Aktivitäten der Kids mit druckreifen Zitaten aus dem "Knigge" kommentiert (diese sind dann in Fraktur gehalten). Eine Abenteuer-Episode reiht sich an die andere. Wer das spannend findet, mag sich im Recht befinden. Wer allerdings die Intention der Autoren, mit ihrem Werk "Lust auf den echten Knigge" machen zu wollen, heraushört und nachvollzieht, dem gebührt Hochachtung. Ich habe leider kein passendes Zitat aus dem Knigge parat, sage nur: Thema verfehlt! (Uwe-Friedrich Obsen) In eine abenteuerliche Internatsgeschichte verpackt, werden die Prinzipien des Freiherrn von Knigge wieder neu zu beleben versucht. Ab 10. (Uwe-Friedrich Obsen)