Ulrich Lehnart

Das Buch besteht aus drei Teilen: zuerst eine allgemeine Beschreibung des Standes der Kriegskunst im 13. Jahrhundert, danach eine Rekonstruktions der Schlacht von Worringen selbst, und schließlich eine Verzeichnis von Rittern und anderen Adeligen, die an der Schlacht teilnahmen, und ihren Wappen.

Das erste Teil hat mir ein paar Überraschungen bereitet: zum Beispiel hatte ich nicht den Eindruck, dass Roßpanzer so gewöhnlich war, als Lehnart behauptet. Vielleicht hat dies damit zu tun, dass was ich früher von hochmittelalterlicher Kriegführung gelesen habe, sich hauptsächlich mit dem anglo-französischen Raum befasst hat.

Das zweite Teil ist der eigentliche Kern des Buches, und bietet eine wohlargumentierte und meistens überzeugende Rekonstruktion des Schlachverlaufes an. Zu bemerken ist dass Lehnart die bergische Infanterie - deren Einsatz oft als Schlachtentscheidend dargestellt ist - nur eine Nebenrolle beimesst. Seines Erachtens nach ist die Schlacht von der brabantischen Reiterei gewonnen, und das eigentlich entscheidende Ereignis sei der Tod des Grafen von Luxemburg und seiner Brüder, der die luxemburgische Streitkraften ohne sowohl Führung als sinnvolles Ziel gelassen hat; Limburg für den Grafen zu gewinnen war ja der Sinn des ganzen Krieges.

Das dritte Teil eignet sich vielleicht schlecht fürs Durchlesen, aber ist ein wertvoller Referenzpunkt für mich als Kriegsspieler.

In allgemein bin ich mit dem Buch sehr zufrieden.… (mer)